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Cake day: July 29th, 2023

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  • Der Punkt ist, dass es gerade kein generisches Maskulinum, sondern ein echtes Generikum ist und damit das unmissverständlich klar ist, führt man dann ein echtes Maskulinum ein. (Von einer Enby-Form halte ich weniger, das Generikum funktioniert dafür eigentlich besser, weil Enby sowieso eine Sammelkategorie ist.)

    Das Problem mit dem generischen Maskulinum ist, dass es weder generisch noch maskulin ist, sondern in vielen Fällen als das wahrgenommen wird, als dass es nicht gemeint ist: Wenn du in einer Stellenausschreibung neue „Mitarbeiter“ suchst, wirst du vermutlich recht schnell wegen sexueller Diskriminierung verklagt werden. Wenn du in deinem Unternehmen die „Mitarbeiter“ in ein Meeting lädst werden da vermutlich alle Mitarbeiterinnen anwesend sein, auch wenn du die gar nicht gemeint hast, weil es um die Herrentoilette ging (so geschehen im Betrieb meines Stiefvaters).

    Der Punkt ist: Die Primärinterpretation des Maskulinums ist in der Bevölkerung die eines Generikums und kein Vorschlag, der dass zu ändern versucht wird jemals weitreichende Akzeptanz finden. Also verbleibt als einzige Alternative die Grundform explizit auf ein Generikum zu beschränken und um das klarzustellen eine explizit maskuline Form einzuführen, die dann ähnlich selten genutzt werden wird, wie das Femininum bevor überall mit Doppelnennungen angefangen wurde.

    Außerdem (ebenfalls für die Akzeptanz wichtig) schwingt bei der Variante kein impliziter Seximusvorwurf für Leute mit, die die Wortgrundform als generisch verwenden, weil sie das so gewohnt sind. Das ist das Gegenteil der meisten Formen die sonst vorgeschlagen werden, die oft so unpraktisch und/oder hässlich sind, dass ihre Verwendung mehr nach Virtue-Signaling als aufrichtiges Interesse an Sprachgerechtigkeit wirkt.


  • y ist extrem hässlich und verfehlt das Problem. Die einzigen sinnvollen Lösungen sind Varianten von Gendern 2.0: Die Grundform des Wortes wieder generisch machen und dafür im Ausgleich eine explizit maskuline Form einzuführen. Und ich bin mir sicher, dass das auch VIEL mehr akzeptiert würde. Alle anderen Vorschläge stehen einfach zu sehr im Widerspruch zum natürlichen Sprachempfinden und verlangen zu große Änderungen von Leuten.






  • Okay, meine Meinung: Deutschland hätte unmittelbar nach Kriegsbeginn die Entwicklung einer ballistischen Rakete in Kooperation mit der Ukraine beginnen sollen, die von jedem Punkt der Ukraine Moskau und St. Petersburg treffen könnte. Kooperation hieße hier, dass Deutschland die Entwicklung und Herstellung und die Ukraine die Tests übernimmt und sich dabei auch die Testziele frei aussuchen darf.

    Insbesondere mit der Weigerung der USA die Ukraine ernsthaft mit eigenen Truppen zu verteidigen hätte im zweiten Schritt die Herstellung von waffenfähigem Uran beginnen müssen, damit die Ukraine ihre im Budapest-Memorandum abgegebenen und ihr als Nachfolgestaat der Sovietunion gemäß NPT zustehenden Atomwaffen wiederzuerlangen.

    Der Umgang mit Russland ist in jeder Hinsicht viel zu lasch und die Einschränkung, dass Europäische Waffen nicht auf der russischen Seite der Grenze verwendet werden dürfen pervers.



  • Vermutlich weil Cisco irgendwelche Entscheider geschmiert hat. Das ist wie der Einsatz von Windows[1]: Es gibt objektiv keinen sinnvollen Grund dafür aber man macht es trotzdem weil man unbedingt Geld an amerikanische Großunternehmen zahlen will.

    [1] München hat damit (nach zu erwartenden Umstellungsschwierigkeiten) als einzelne Stadt(!) Geld gespart und ist nur zurück zu Windows weil Microsoft ihnen dafür einen großen Firmenstandort hingestellt hat, der jetzt in München Steuern zahlt.


  • Ungeachtet der Umstände des konkreten Falles: Wenn ein Mensch gegen den ein richterlicher Haftbefehl vorliegt (oder wie hier äquivalent eine richterlich angeordnete Abschiebung), sich in seiner Wohnung aufhält, dann sehe ich ebenfalls nicht, dass die Verhaftung in der Wohnung eine Hausdurchsuchung darstellt, die einer getrennten richterlichen Anordnung bedarf, sofern sich die polizeilichen Maßnahmen tatsächlich auf die Festnahme beschränken. Insofern kann ich den Teil des Urteils durchaus nachvollziehen.

    Was tatsächlich stinkt, ist der Einzug des Mobiltelefons und noch viel mehr des Geldbeutels. An der Stelle könnte ich mir gut vorstellen, dass das Bundesverfassungsgericht eine andere Auffassung vertreten würde.





  • weil es nur in einer Szene vorkommt, die wiederum vor allem dazu dient, die Figur des Herrn Ärmel als Besserwisser darzustellen.

    Der Rassist ist also nun kein Rassist mehr. Sicher, dass das die Aussage ist, die man tätigen will? Ich finde die anderen Änderungen aber ehrlich gesagt erheblich krasser und viel bedenklicher:

    Aus dem „Indianerjungen“ wird in der Neuausgabe jetzt einfach der „Junge“,

    Kann ja nicht angehen, dass man eine multikulturelle Geschichte hat. Und während man den Begriff “Indian” im English kritisch sehen darf, habe ich noch keine Überzeugende Darlegung gesehen, warum das selbe für den (dank Karl May in Deutschland ganz überwiegend positiv konnotierten) deutschen Begriff „Indianer“ gelten sollte.

    aus Jims „schwarzer Backe“ lediglich „Jims Backe“,

    Warum? Damit die Leser leichter verdrängen können, dass er nicht weis ist?

    aus dem „Eskimokind“ das „Inuitkind“,

    Grrrr…

    Die Inuit sind eines von vielen Eskimo-Völkern. Wenn du die fragst wie sie bezeichnet werden wollen und ihnen nebenbei eine (mittlerweile widerlegte!) Behauptung gibst, dass Eskimo eine abwertende Bedeutung hat, werden die dir natürlich die Selbstbezeichung ihres eigenen Volkes als besseren Begriff nahelegen. Nur dass der halt viel exklusiver ist. Inuit zu sagen, wenn du Eskimos meinst, ist wie Deutscher zu sagen, wenn du Europäer meinst. Die Yupik/Franzosen werden sich da tendentiell etwas übergangen sehen.

    „Mandelaugen“ gibt es keine mehr, auch keine „gelben Köpfe“,

    Fehlt mir der Kontext, ich sehe aber nicht warum das schlecht sein soll.

    und das Waschen findet Jim jetzt einfach nur noch „überflüssig“. In der alten Ausgabe lautet letztere Passage so: „Das Waschen fand er besonders überflüssig, weil er ja sowieso schwarzb war und man gar nicht sehen konnte, ob sein Hals sauber war oder nicht.“

    Ich sehe warum sie das entfernt haben, bin aber kein Fan. Der alte Text hatte hier durchaus Persönlichkeit, die jetzt klinisiert wurde…

    Unter anderem bemüht man sich an manchen Stellen um eine geschlechtsneutrale Ansprache

    Warum?

    und verzichtet auf Geschlechterstereotypen oder einen Begriff wie „reinrassig“.

    Okay, das lasse ich mir hier noch am ehesten eingehen.

    Dasselbe gilt für die Gleichsetzung von schwarzer und schmutziger Haut, die Michael Ende als eines der Stilmittel einsetzt, um die enge Verbindung zwischen Jim Knopf und dem Lokomotivführer Lukas besonders zu betonen.“

    Ist es eine Gleichsetzung oder einfach nur eine rein äußerliche Ähnlichkeit, die die beiden näher kommen lässt? Das ist ein erheblicher Unterschied!

    Trotzdem hat man sich bei Thienemann überdies entschlossen, die Zeichnung von Jim Knopf in den überarbeiteten kolorierten Neuausgaben in Absprache mit dem Erben des Illustrators Franz Josef Tripp ebenfalls anzupassen, unter anderem hat er nun keine Pfeife mehr im Mund.

    Fair, minderjähriges Rauchen ist wirklich etwas, dass man nicht fördern muss.

    „Es sind die dicken rosafarbenen Lippen und die schwarze Haut, die ohne Begrenzung in die schwarzen Haare übergeht, die in der heutigen Betrachtung und vor dem Hintergrund der Rassismuserfahrungen Schwarzer Menschen irritieren können.“

    Anders formuliert: Jim’s Hintergrund ist näher nach Europa gerückt. Nordafrikanisches braun und eine europäische Gesichtsform macht es für die Menschen hier leichter sich in ihn hineinzuversetzen, als wenn er aus Subsahara-Afrika käme und wie die Menschen von dort aussähe. Ist dass, was das erreichen soll?

    Optische Stereotypen existieren oft, weil etwas an ihnen dran ist und statt so zu tun als wäre das nicht der Fall, sollte man besser akzeptieren das Menschen mit verschiedenen Hintergründen verschieden aussehen und dass auch so okay ist.


  • Fiona@feddit.detoAtheism@feddit.deReal Jesus
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    3 months ago

    Look, I get what the image is trying to say in the first part, but maybe take a look at actual photos of Palestinians: Most of them don’t have particularly dark skin; yes, it’s darker than what the average Norwegian has to offer, but someone from central Europe who regularly sunbathes can easily get a skin-tone that is darker than what many people in Palestine/Israel have.