• fuzzy_feeling@programming.dev
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    2 days ago

    Es braucht mehr Gewaltschutzambulanzen, mehr Frauenhäuser, Anlauf- und Beratungsstellen, eine Gesetzgebung, die Opfer schützt, ein gesellschaftliches Selbstverständnis, das den derzeitigen Zustand nicht hinnimmt.

    unterschreib ich, zu 100%…

    wie im anderen thread geschrieben, glaube ich, dass wir endlich aufhören müssen unsere kinder in irgendwelche rollenbilder zu zwängen…
    mir ist klar, dass es heute besser ist als zu meiner kindheit…
    aber das geht doch schon bei blau für jungs, rosa für mädchen los…
    jungs, die heute mit puppen spielen, werden doch immernoch weitestgehend schief angeguckt…
    sensible jungs schnell als memmen/weicheier abgestempelt…
    andersrum aber genau das selbe…
    mädchen die mit autos spielen ist doch auch noch nicht die norm…

    ich glaub wie gesagt nicht, dass das problem die männer sind, sondern was die gesellschaft von diesen erwartet…

    • flora_explora@beehaw.org
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      2 days ago

      Ich gehe mal auf deinen Kommentar ein, denn die anderen sind fast alle zum kotzen…

      Und ja, das Patriarchat ist ja auf vielen verschiedenen Ebenen sehr problematisch. Zum einen haben wir die Ebene von Gewalt an Frauen und allen anderen Menschen, die nicht cis Männer sind. Darüber gibt es dementsprechend viele Forderungen, diese Gewalt zu stoppen. Das ist wohl auch die Ebene, die wahrscheinlich am einfachsten zu thematisieren und kurzfristigsten zu organisieren ist. Darunter haben wir ja aber auch noch verschiedene andere Ebenen. Im feministischen Diskurs ist schon sehr lange vielfach thematisiert worden, inwiefern Männer auch unterm Patriarchat leiden. Was es eben für Männer bedeutet, diesen Rollenerwartungen gerecht zu werden etc. Solange natürlich täglich Männer ihre Partnerinnen oder andere Flintas töten, ist das nicht die größte Priorität. Aber ja, wir müssen unbedingt überdenken, wie wir es schaffen, Kinder anders zu erziehen, dass sie nicht nicht weiter patriarchale Machtverhältnisse mittragen und sich davon befreien können. Dazu gehört auch, “Jungen” zu erlauben, emotional, feminin oder wie auch immer zu sein.

      Wohlgemerkt, damit haben sich Feminist:innen schon in den 90ern befasst und ich würde empfehlen, dich z.B. mit den Werken von Judith Butler zu befassen (leider nicht so gut leserlich für Laien). Da geht es sehr viel um Normen und wie diese entstehen. Wieso gibt es überhaupt Konstrukte wie “soziales” oder “biologisches” Geschlecht? Wie schaffen wir es als Gesellschaft, diese immer wieder weiter zu verfestigen? Was passiert am Rand der Gesellschaft, wenn Menschen aus diesen Normen herausfallen. All das ist genug Stoff, um sich von der cishetero-Norm zu verabschieden.

      Ich will damit nicht sagen, dass alle hetero oder cis Menschen plötzlich anfangen sollen, ihr Geschlecht oder sexuelle Präferenz zu ändern. Es geht darum, dass wir uns von diesen Konstrukten lösen und diese keine Bedeutung mehr haben. So wie die Haarfarbe oder Vorliebe für Katzen/Hunde. Dazu kann ich wiederum die Werke von Lann Hornscheidt sehr empfehlen, sind auch einfacher zu lesen :)

      Übrigens, was die jetzige Erziehung für einen Einfluss auf Jungen bzw Männer hat, haben Raewynn Connell und anderen sehr gut herausgearbeitet. Dazu kannst du z.b. was unter dem Begriff der hegemonialen Männlichkeit nachlesen.